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Formteile aus Silikon
Technische Informationen
Auslegung von Silikonheizungen
Zur Auslegung einer Silikonheizung ist deren Einbausituation und der geplante Einsatzbereich so zu berücksichtigen, dass die Betriebsgrenzwerte der Heizsysteme immer eingehalten werden. Dazu können Analysen und Messungen zum statischen und dynamischen Wärmefluss, zur mechanischen Belastung und zur Materialverträglichkeit erforderlich sein. Horn unterstützt seine Kunden gerne bei der Auslegung mit dem Fachwissen über das Einsatzspektrum seiner Silikonheizungen.
Produkteignung
Horn liefert Produkte entsprechend der mit dem Kunden ausdrücklich vereinbarten Produktspezifikation und gewährleistet die Mängelfreiheit ausschließlich im Hinblick auf diese vereinbarte Produktbeschaffenheit.
Soweit der Kunde ohne Mitwirkung der Firma Horn eigene Versuche durchführt, um festzustellen, ob Produkte der Horn GmbH für eine spezifische, vom Kunden beabsichtigte Verwendung geeignet sind, ist die vom Kunden beabsichtigte Verwendung nicht Maßstab für die Produktbeschaffenheit
Einsatzspektrum und Betriebsgrenzwerte
Temperatur: -60 bis +240 °C (bitte beachten Sie die Einschränkungen in der Rubrik Befestigungsarten)
Betriebsspannung: 6 bis 400 V, AC/DC (1 phasig oder 3 phasig), bis 750 V auf Anfrage
Heizleistung: 0,05 bis 3 W/cm² (ab 0,45 W/cm² empfehlen wir eine Temperaturregelung)
Maximale Länge: 3.000 mm
Maximale Breite: 1.000 mm
Dicke: 1 bis 6 mm
Elektrischer Anschluss: Einzeladern, Leitung, Steckkontakte
Temperaturregelung: je nach Auslegung
Montage & Befestigung: je nach Auslegung
Hochspannungsfestigkeit: ca. 24 KV/mm (Richtwert)
Feuchtigkeitsschutz: auf Wunsch Spritzwasserfest, IP-Schutzklasse X4, höhere Schutzklassen auf Anfrage
Serienprüfung: nach DIN EN 60335-1 (VDE 0700-1) und DIN EN 50106 (VDE 0700 Teil 500)
Approbationen: nach DIN EN 60335-1 (VDE 0700-1) 2007-02
Temperaturführung und maximale -Belastbarkeit
Silikonheizung: Die maximale Temperaturbelastbarkeit von Silikonheizungen beträgt 240 °C. Dies ist über die gesamte Heizfläche dauerhaft sicherzustellen.
Selbstklebefolie: Die maximale Temperaturbelastbarkeit von Silikonheizungen mit Selbstklebefolie beträgt 150 °C.
Damit eine Überhitzung des Heizelementes vermieden werden kann, wird im Rahmen der Projektierung eine geeignete Temperaturregelung vorgeschlagen, bzw. auf Wunsch mitgeliefert. Bei Leistungsdichten >0,45 W/cm² empfehlen wir die zusätzliche Absicherung über einen Temperaturbegrenzer.
Die Temperatur, die mit einem Heizelement erreicht werden kann, ist von folgenden Faktoren abhängig (siehe auch Temperaturdiagramme):
- Umgebungstemperatur
- Wärmeleitfähigkeit des zu beheizenden Mediums/Werkstoffs
- Isolierung des Heizelementes und des beheizten Mediums
- Abstrahlung (Wärmeverlust durch äußere Einflüsse)
- Wärmeleitfähigkeit des Heizungsträgers
- Durchsatz des zu beheizenden Mediums
Temperaturdiagramme
Bei einer Versuchsanordnung einer waagrecht angeordneten Heizung von 300 x 200 mm Fläche, welche allseits von unbewegter Raumluft bei 23 °C umgeben ist, wurde der Zusammenhang zwischen spezifischer Heizleistung und der sich daraus ergebenden Oberflächentemperatur erfasst.
Wenn diese Heizung zusätzlich auf ein gleich großes, 1,5 mm dickes Aluminiumbleck aufvulkanisiert ist, ergibt sich folgender Zusammenhang (Blech nach oben orientiert).
Je nach Einbausituation, Umgebungstemperatur und thermischer Isolation können bedeutend höhere Temperaturen auftreten als die gegenüber Umgebungsluft gemessenen. Wir empfehlen bei Leistungsdichten über 0,45 W/cm² generell den Einsatz eines Temperaturreglers in Betracht zu ziehen. Mit der richtigen Auslegung und Positionierung kann damit sichergestellt werden, dass keine schädigenden Temperaturen über 240 °C erreicht werden.
Physikalische Eigenschaften
Temperaturbeständigkeit: -60 bis +240 °C
Wärmeleitfähigkeit: ca. 0,27 W/m K nach ISO 8301, bei Standard-Silikonmaterial
Beständigkeit: sehr gut bezüglich Witterung und Alterung
Ozonbeständigkeit: sehr gut
Dampfbeständigkeit: gut bis ca. 130 °C bzw. 2,5 bar
Anwendungshinweise
Druckbelastbarkeit: max. 50 N/cm² flächiger Druck auf die Heizung
Behälterheizungen: Bei veränderlichem Füllstand muss der Temperaturregler oder Temperaturfühler an der oberen Seite (= heißeste Stelle bei abnehmendem Füllstand) der Heizung angebracht werden.
Biegeradius: Bei flach produzierten Standard-Heizungen bis 2 mm Dicke liegt der minimale Biegeradius bei 30 mm, bei vorvulkanisierten Heizungen sind auch kleinere Radien möglich. Silikonheizungen dürfen nicht geknickt werden.
Bearbeitung mechanisch: Die Heizungen dürfen nicht beschnitten oder mechanisch beschädigt werden.
Betriebsspannung: Die Heizungen dürfen nur mit der vorgesehenen Spannung betrieben werden.
Kundenbeistellungen: Für Beistellungen wird keine Eingangskontrolle durchgeführt, da wir davon ausgehen, dass diese Teile in einem einwandfreien Zustand angeliefert werden. Beistellungen müssen mindestens 3 Wochen vor dem bestätigten Heizungsliefertermin angeliefert werden, damit der Liefertermin eingehalten werden kann.
Befestigungsarten
Vulkanisieren
Verbindungen: Aluminium, Edelstahl, Stahl, verschiedene Metalle
Montagefläche: beliebig (Werkzeugabhängig)
Temperaturbereich: -60 bis +240 °C
Montagehinweise: werksseitige Anbringung bei Horn
Selbstklebefolie
Verbindungen: Metalle, verschiedene Kunststoffe, Keramik
Montagefläche: flach oder zylindrisch
Temperaturbereich: 0 bis +150 °C
Montagehinweise: Klebeanleitung für Selbstklebefolie
Aufkleben mit Silikon Kaltvulkanisaten
Verbindungen: Metalle, verschiedene Kunststoffe, Glas, Keramik
Montagefläche: beliebig
Temperaturbereich: -60 bis +180 °C
Montagehinweise: Klebeanleitung für Silikon-Kleber
Anpressen über Druckplatten
Verbindungen: beliebig
Montagefläche: flach
Temperaturbereich: -60 bis +240 °C
Montagehinweise: Flexible Heizungen zwischen Funktionsteil und Druckplatte legen. Alternativ: Heizung auf Druckplatte vulkanisiert, Anwendungshinweise
Aufspannen mit Zugfedern, aufschnüren
Verbindungen: beliebig
Montagefläche: zylindrisch
Temperaturbereich: -60 bis +240 °C
Montagehinweise: Fixieren vor Ort möglich. Dies ist von Vorteil, wenn damit zu rechnen ist, dass das beheizte Funktionsteil einmal ausgewechselt werden soll.
Montage
Sicherheitshinweise
Einbau, Instandsetzung, Reparatur und Anschluss erfordern qualifiziertes Fachpersonal (Elektrofachkraft) und dürfen nur mit Originalersatzteilen durchgeführt werden. Von der Inbetriebnahme des Gerätes, der Heizung, bzw. der Anlage ist eine Prüfung nach den gültigen Sicherheitsbestimmungen und Gesetzen durchzuführen (z.B. VDE 0700-500, CE, UVV).
Das reine Heizelement ist eine elektrische Komponente mit einer Betriebsisolierung ohne Schutzklasse. Die erforderlichen Schutzmaßnahmen sind vom Inbetriebnehmer vor Ort selbst durchzuführen. Wir empfehlen den Einsatz eines Fehlerstromschutzschalters, damit gefährliche Körperströme vermieden werden können.
Klebeanleitung für Silikon-Kleber
- Metallfläche gut reinigen und entfetten (mit Aceton oder Tetrachlorkohlenstoff) und ca. 30 Minuten abtrocknen lassen.
- Die aufzuklebende Silikonheizung und die Metallflächen dünn mit Silikon-Kleber bestreichen oder spachteln (mit feiner Zahnspachtel).
- Nach dem Auftragen des Klebers die Teile für etwa 3 Minuten an der Luft trocknen lassen.
- Heizkörper danach auf den Metallkörper aufbringen und zwar so, dass ein Anmassieren von der Mitte aus möglich ist. Kräftiges Anmassieren mittels Streichbewegungen zu den Rändern ist erforderlich, um etwaige Lufteinschlüsse herauszutreiben.
- Hervorgetretenen Silikon-Kleber entfernen.
- Klebestelle für ca. 2 Stunden unter leichtem Druck (Gewichtsbelastung) ruhen lassen.
- Klebestelle 24 Stunden aushärten lassen.
- Heizung nach dem Aushärten aufheizen um zu prüfen, ob sich blasen bilden. Treten keine Blasen auf, ist die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Heizung gewährleistet.
Klebeanleitung für Selbstklebefolie
- Metallfläche gut reinigen und entfetten (mit Aceton oder Tetrachlorkohlenstoff) und ca. 30 Minuten abtrocknen lassen.
- Schutzfolie an der Rückseite des Heizelementes abziehen.
- Heizkörper danach auf den Metallkörper aufbringen und zwar so, dass ein Anmassieren von der Mitte aus möglich ist. Kräftiges Anmassieren mittels Streichbewegungen zu den Rändern ist erforderlich, um etwaige Lufteinschlüsse herauszutreiben.
- Klebestelle für ca. 2 Stunden unter leichtem Druck (Gewichtsbelastung) ruhen lassen.
- Heizung nach dem Aushärten aufheizen um zu prüfen, ob sich blasen bilden. Treten keine Blasen auf, ist die einwandfreie Funktionsfähigkeit der Heizung gewährleistet.
Montage der Heizsysteme
Wie oben aufgeführt, erfordert die Montage qualifiziertes Fachpersonal (Elektrofachkraft). Die folgenden Anweisungen richten sich daher ausschließlich an solche Personen!
Bevor Sie das Silikonheizelement an das Netz anschließen, überprüfen Sie die Übereinstimmung der Netzspannung mit den Angaben auf dem Typenschild oder Aufdruck.
Das Heizelement (Heizmatte) wird um das zu beheizende Bauteil gelegt und entsprechend den Vorgaben befestigt (Befestigungsarten). Der Montageuntergrund darf keine Spitzen, Grate und Kanten besitzen und Schweißnähte müssen plan verschliffen sein. Das Standardheizelement kann bis zu einem Radius von 30 mm gebogen werden.
Wenn das Heizelement aufgeklebt (mit Silikon-Kleber oder mit Selbstklebefolie) werden soll, ist der Untergrund vorab zu bearbeiten.
Bei der Montage des Heizelementes ist darauf zu achten, dass die Heizung dicht am Funktionsteil anliegt. Eine Überlappung des Heizelementes ist unzulässig. Bei schlechter Wärmeabnahme droht eine partielle Überhitzung und die maximale Temperatur wird unkontrolliert überschritten.
Es dürfen keine Fremdkörper in das Heizelement eingebracht werden, dies führt zur Zerstörung der Heizkreise (Nadeln, Nägel, Schrauben oder ähnliches).
Werden diese Hinweise missachtet, kann dies zur Beschädigung des Heizelementes oder zur Zerstörung durch Überhitzung führen.
Inbetriebnahme
Inbetriebnahme der Silikonheizungen
Sicherheitshinweise
Das Silikonheizelement kann während des vorgegebenen Betriebes Temperaturen annehmen, die bei Berührung zu nicht unerheblichen Verletzungen führen können. Der Betreiber ist gehalten, geeignete Maßnahmen für den Personenschutz vorzusehen.
Es ist darauf zu achten, dass die maximal zulässige Temperatur auch bei zusätzlicher Fremderwärmung nicht überschritten wird. Bei der Temperaturführung des Silikonheizelementes sind die Eigenschaften des zu beheizenden Mediums zu beachten.
Die Begrenzung der maximalen Temperatur des Heizelementes ist zu berücksichtigen.
Belastung und Fehler im Betrieb des Heizkörpers
Wenn die Gefahr besteht, dass die Heizung nicht mehr gefahrlos betrieben werden kann, so ist das Heizelement/Anlage sofort außer Betrieb zu nehmen und gegen Wiedereinschalten zu sichern.
Dieses Vorgehen ist auch erforderlich, wenn folgende Punkte eintreten:
- Das Heizelement hat sichtbare Zeichen einer Beschädigung (z.B. Risse)
- Die Anlage/Regelung oder Steuerung arbeitet nicht mehr im Bereich ihrer Vorgaben
- Wenn eine mechanische Überbeanspruchung entstanden ist, durch Druck, Zug, fehlerhafte Lagerung oder Transport
- Das Heizelement war oder ist quellenden Flüssigkeiten ausgesetzt
- Am Heizelement wurden mechanische Veränderungen (beschneiden, zusätzliche Bohrungen, usw.) vorgenommen
Explosionsgeschützte Anlagen und Räume
Explosive Medien, die bei Temperaturerhöhungen Gase freisetzen, die zur Explosion führen können, dürfen mit der Silikonheizung nicht aufgeheizt werden. Das Silikonheizelement darf grundsätzlich nur außerhalb explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden.
Ausnahme: Wenn der Anwender der Einbau entsprechend der gültigen Ex-Vorschriften vornimmt und entsprechende Prüfungen durchgeführt hat.
Eine Haftung für den Einsatz von Heizelementen in explosionsgeschützten Anlagen oder Räumen wird von der Firma Horn GmbH ausgeschlossen.